Was ist Öl-KWK?

Funktionsprinzip eines Öl-Mini-Blockheizkraftwerks

„KWK“ steht zunächst einmal für „Kraft-Wärme-Kopplung“ und bedeutet die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Heizwärme in einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Das Prinzip der KWK kann sowohl mit fossilen (Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Heizöl) als auch mit erneuerbaren Energien (Biogas, Klärgas, Deponiegas, Pflanzenöl, Holz, Pellets, Bioethanol, Solarthermie, Geothermie) genutzt werden. Siedlungsabfälle aus z. B. Müllverbrennung sowie Kernenergie kommen dabei ebenfalls in Betracht. Hier soll es speziell um Öl-KWK gehen.

Ein moderner Öl-Brennwertkessel erreicht eine maximale Energieausnutzung von fast 100 Prozent. Konventionelle Kraftwerke erreichen dagegen nur einen Wirkungsgrad von durchschnittlich weniger als 40 Prozent, das heißt, 60 Prozent der Energie gehen zum Beispiel über die notwendigen Kühltürme verloren.

Moderne Öl-Mini-BHKW als stromerzeugende Heizungen erzeugen Strom und Wärme direkt beim Verbraucher und sind der konventionellen Erzeugung weit überlegen.

Heizöl hat einen hohen Energiegehalt und eine einfache Transport- und Lagerfähigkeit.

Wie eingangs erwähnt, so arbeitet ein Öl-Mini-BHKW nach dem Prinzip de gekoppelten Erzeugung von Strom und Heizwärme als kleine kompakte Anlage. Ein speziell entwickelter Öl-Verbrennungsmotor treibt einen Generator zur Stromerzeugung an. Die dabei entstehende Abwärme wird über einen Wärmetauscher im Kühlwasserkreislauf an das Heizsystem übertragen und zum Heizen von Räumen und zur Warmwasserbereitung genutzt.

Die Einbindung regenerativer Energien ist einfach möglich. Zum Beispiel durch die Verwendung von Bioheizöl als Energieträger und die Kombination mit einer Solaranlage. Zur Deckung eines höheren Warmwasser- oder Wärmebedarfs empfiehlt sich beispielsweise die Kombination mit einem Öl-Brennwertgerät. Stromspitzen übernimmt sinnvollerweise eine Verbindung mit dem öffentlichen Netz, auch damit im Gegenzug zu viel produzierter Strom eingespeist werden kann.

Hinsichtlich ihrer Leistung sind Öl-Mini-BHKW für den durchschnittlichen Bedarf von privaten und gewerblichen Nutzern ausgelegt. Sie eignen sich insbesondere für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern, Pflegeeinrichtungen, Verwaltungsgebäuden, Gewerbebetrieben, Krankenhäusern und Kindergärten.

Vorteile

Die gekoppelte Erzeugung von Strom und Heizwärme hat enorme Vorteile gegenüber der konventionellen (gesondert in Kraftwerken und Heizkesseln): Die KWK spart Brennstoff, schont Ressourcen, entlastet die Umwelt. Klimagasemissionen werden reduziert, da Energie effizient eingesetzt wird. Die Vorzüge der KWK werden am Wärmemarkt bereits wahrgenommen und geschätzt: Der KWK-Anteil liegt bereits bei 30 Prozent, ist folglich noch deutlich ausbaufähig. Berlin, wo am 10.05.2010 mit 10 Mineralölhändlern die "Öl-Kraft-Wärme-Kopplungs-Offensive" erfolgreich gestartet ist, ist gegenwärtig Spitzenreiter.

Die Installation und Wartung dieser ausgereiften und kompakten Seriengeräte sind völlig unkompliziert und können vom Heizungsbauer ausgeführt werden.

Die Einbindung von regenerativer Energie über Solaranlagen oder durch den Einsatz von Bioheizöl ist möglich.

Eine sichere Energieversorgung durch die weltweiten Ölreserven und zukünftig durch den Einsatz von flüssigen Brennstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Das schont den Bedarf an fossiler Energie.

Sie können den erzeugten Strom entweder selbst nutzen oder ihn zu gesetzlich vorgeschriebenen Konditionen in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Das macht Sie selbst zum Stromverkäufer.

Weitere Vorteile liegen in einer optimalen Raumwärme- sowie Warmwasserversorgung – immer auf den individuellen Bedarf abgestimmt. So wird auch eine "Wärme auf Vorrat" ermöglicht, was den Verbraucher wirtschaftlich unabhängig macht und es ihm erlaubt, günstige Marktlagen abzupassen.

Die Vorteile im Überblick:

  • Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Komfort
  • Integration erneuerbarer Energien
  • Hohe Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit, Flexibilität durch den eigenen Öltank
  • Funktionalität
  • Hocheffiziente Technik in Kombination mit regenerativen Energien

 

Preiskurve

  • 1 - Die primärenergetische Bewertung berücksichtigt in der ganzheitlichen Betrachtung neben dem Energiebedarf des Gebäudes bzw. des Verbrauchers auch den Energieaufwand für Förderung, Aufbereitung und Transport des verwendeten Energieträgers
  • 2 - Der primärenergetische Wirkungsgrad bzw. der Primärenergiefaktor zeigt das Verhältnis zwischen der gesamten eingesetzten Energie und der Nutzenergie, die dem Verbraucher am Ende der Kette tatsächlich zur Verfügung steht. Der Unterschied ergibt sich aus den Energieaufwendungen und -verlusten für bedarfgerechte Bereitstellung von Strom und Wärme von der Förderung bis zur Nutzung.
  • fp - Primärenergiefaktor
  • n - Nutzungsgrad der Brennwertgeräte bzw. des BHKW

Regionale Förderprogramme

KWK-Anlagen mit einer elektrischen Leistung bis 20 Kilowatt, sogenannte Mini-KWK-Anlagen, erhalten einen Investitionszuschuss von bis zu 3.500,00 €, um die Potentiale der Kraft-Wärme-Kopplung im Bereich kleinerer Objektversorgung zu erschließen. Die Förderung ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung, wonach bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen um mindestens 40 % reduziert werden sollen.

Besonders effiziente Mini-KWK-Anlagen können zusätzlich zur Basisförderung einen Wärme- und/oder Stromeffizienzbonus erhalten.

Der Wärmeeffizienzbonus beträgt 25 % der Basisförderung und wird für Mini-KWK-Anlagen gewährt, die mit einem (zweiten) Abgaswärmetauscher zur Brennwertnutzung ausgestattet und an ein hydraulisch abgeglichenes Heizungssystem angeschlossen sind. Hierdurch werden die thermische Effizienz und damit der Gesamtwirkungsgrad der Mini-KWK-Anlage verbessert.

Der Stromeffizienzbonus beträgt 60 % der Basisförderung und wird für Anlagen mit einem besonders hohen elektrischen Wirkungsgrad gewährt.

Voraussetzung:

  • Die Anlage befindet sich auf der „Liste der förderfähigen Mini-KWK-Anlagen“.
  • Die Anlage darf nicht in einem Gebiet mit einem Anschluss- und Benutzungsgebot für Fernwärme liegen.
  • Die Anlage wird über einen Wartungsvertrag betreut.
  • Es ist ein Wärmespeicher mit einem Volumen von mindestens 60 Litern Wasser pro kW thermischer Leistung (kWth) vorhanden, wobei maximal ein Speichervolumen von 1.600 Liter erforderlich ist.
  • Vorhandensein eines Stromzählers zur Messung des erzeugten KWK-Stroms.
  • Für Anlagen ab 10 Kilowatt elektrisch ist eine Informations- und Kommunikationstechnik vorhanden, die Signale des Strommarktes empfangen kann und technisch in der Lage ist, auf diese zu reagieren.

Downloads

Hier finden Sie eine Liste der förderfähigen Anlagen und das dazugehörige Merkblatt.

Forderfahige_Anlagen.pdf

Merkblatt_Antragsverfahren.pdf